Die Stellmacherei

Der eingeschossige Fachwerkbau ist ein Nachbau der um 1830/40 in Eikamp, Gemeinde Odenthal errichteten Stellmacherei Heuser. Er wurde 1984 vom Förderverein unter Fortlassung späterer Anbauten errichtet. Eine Translozierung der originalen Bausubstanz war nicht möglich, da das Werkstattgebäude mit seinen zahlreichen An- und Erweiterungsbauten zu einem unauflösbaren Gebäudekonglomerat verwachsen ist. Das Originalinventar des 19. Jahrhunderts ist weitgehend erhalten und nur unwesentlich mit Material aus anderen Stellmachereien der Region ergänzt.
Handgefertigte Räder Dem Stellmacher oblag es nicht nur, die verschiedensten Radkon-struktionen auszuführen, wenn dies auch zu seinen schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben gehörte und sein Berufsstand in alten Darstellungen durch „Nabenbohrer“ repräsentiert wird. Etymologisch kommt das Wort „Stellmacher“ von „Gestellmacher“, einem spezia-lisierten Handwerk, das nach mittelalterlicher Arbeitsteilung ursprüng-lich wohl geschieden war von den „Rad(e)machern“ und den Wagen-bauern, den „Wagnern“.
Eine Fülle von bäuerlichen Klein- und Kleinstbetrieben stand als Stammkundschaft mit gleichbleibender Nachfrage zur Ver-fügung. Die relativ dichte Streuung der Werkstätten erklärt sich aus dem lokal eng begrenzten Arbeiten. Nähe und Erreichbarkeit waren gefragt. Zudem handelte es sich im 19. Jahrhundert um ganz auf Handarbeit basierende Ein-Mann- oder Familienbetriebe. Meistens suchte der Stellmacher selbst, höchstens vom Sohn oder Gehilfen begleitet, zu Fuß die verstreuten Höfe auf. Mit gebündeltem Werkzeug zog er „von einem Buuren zum anderen“ und arbeitete zum Teil mit vom Bauern selbst gestellten Holzmaterialien oder mit wieder-verwendbaren Einzelteilen im Taglohn. Werkzeuge der Stellmacherei
Es finden regelmäßig handwerkliche Vorführungen statt!