Lederverarbeitung

Auf dem Gelände des Museums wurde 1954 ein eingeschossiger Fachwerkneubau erstellt, in dem die Lederherstellung und Lederverarbeitung dem Besucher nähergebracht werden.

Hier wird zunächst die Gewinnung von Gerbstoffen aus Eichenrinde, der sogenanten Lohe, erklärt, mit der tierische Häute haltbar gemacht, d.h. zu Leder verarbeitet werden können. Mittels Film werden die einzelnen Vorgänge, wie das Salzen, Äschern, Scheren und Versetzen erklärt.
Das Gewerbe der Gerberei nahm im Bergischen seinen Aufschwung Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit dem Aufkommen der massenhaften, industriellen Lederproduktion verloren diese Kleinbetriebe im aus-gehenden 19. Jahrhundert mehr und mehr ihre Existenzgrundlagen. Die generelle Entwicklung wird an dem ehemaligen Bensberger Betrieb Friedrich Offermann dargestellt.
Über die Lederherstellung hinaus wird auch die Weiterverarbeitung behandelt und das Handwerk des Schuhmachers und Sattlers dargestellt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts versorgten ambulante Schuhmacher die Landbevölkerung mit Lederschuhen. Sie wanderten von Hof zu Hof und wohnten so lange beim Kunden, bis sie mit ihrer Arbeit fertig waren. Mit dem Aufkommen von Näh– und anderen Leder-bearbeitungsmaschinen endete diese ambulante Form des Schuhmacherhandwerks. Es entstanden stationäre Betriebe, denen vielfach Schuhgeschäfte zur Darbietung industriell angefertigter Ware angegliedert waren.
Die Gerbereiabteilung
Für die bäuerliche Wirtschaft hatte damals auch der Beruf des Sattlers existentielle Bedeutung. Er stellte Sättel und das Geschirr für die An-spannung der Pferde her und hielt sie Instand. Er arbeitete ähnlich wie der Schuster meistens auf dem Hof des Kunden gegen Kost und Logie.
Schuhmacherei und Sattlerei werden zu bestimmten Zeiten in Betrieb genommen!