Kettenschmiede
 
Die Werkstatt stammt aus Ente bei Wipperfürth und wurde um 1925 eingerichtet. Sie war hier zuletzt im Keller des Wohnhauses des Kettenschmieds untergebracht. Demontage 1983, Wiederaufbau (durch den Förderverein) 1984. Der eingeschossige Ziegelsteinbau rekonstruiert unter exakter Beibehaltung der räumlichen Proportionen die ursprüngliche Werkstattsituation.

Fallhammer Der bäuerliche Bedarf an Ketten, beispielsweise zum Anbinden von Vieh, wurde ursprünglich von Grobschmieden gedeckt. Neben vielen Arbeiten wie Hufbeschlag und Herstellung landwirtschaftlicher Arbeits-geräte gehörte auch das gelegentliche Schmieden von Ketten zu deren Aufgaben, eine Tätigkeit, die allerdings besonderes Geschick und Routine voraussetzte.
Vor Beginn des 19. Jahrhunderts setzte eine Spezialisierung ein, d.h. fortan wurden Ketten überwiegend in speziellen Kettenschmieden hergestellt. Eine derartige Spezialschmiede ist die kleine Ketten-schmiede aus Ente bei Wipperfeld. Nur ca. 4,00 x 5,00m in der Grund-fläche messend, unterscheidet sie sich hinsichtlich der technischen Ausstattung wesentlich von der benachbarten Huf- und Wagenschmie-de. Fast alle Maschinen, etwa die Biegebank, die beiden Fallhämmer und die Rummeltrommel, sind Eigenbauten und zeigen, mit welcher Phantasie und Geschicklichkeit die Anschaffung kostspieliger Spezial-maschinen vermieden wurde.

An der Kettenschmiede aus Ente lässt sich beispielhaft eine Entwicklung verfolgen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auch viele andere ländliche Berufszweige traf: Sie wurden Opfer eines tiefgreifenden, mit der Expansion industrieller Fertigungsmethoden einhergehenden Strukturwandels.
Gelegentlich wird die Schmiede in Betrieb genommen!