Bandweberei
 
Bandwebstuhl Die bergische Bandweberei hat ihren Schwerpunkt in Wup-pertal. Jedoch reicht sie mit ihren südlichen Ausläufern in Dhünn und Dabringhausen fast bis an das heutige Stadtgebiet von Bergisch Gladbach. Im Westen bildeten die zunftfreien Orte Deutz und Mühlheim am Rhein ein weiteres Zentrum der Textilindustrie. Gladbacher Hausweber arbeiteten vereinzelt noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts für die dort an-sässigen Samt- und Seidenfabrikanten. Wie alle Zweige der bergischen Textilindustrie scheint auch die hausindustrielle Bandweberei ursprünglich aus dem Hausfleiß der Bauern her-vorgegangen zu sein. Sie wird 1549 erstmals als „Lintwirken“ urkundlich erwähnt. Die geringe Fruchtbarkeit des Bodens und die Erbsitte der Realteilung werden den Bauer zu dieser gewerblichen Nebenbeschäftigung gebracht haben.

Auch heute noch wird die Bandweberei im Bergischen Land haupt-sächlich als Heimgewerbe im Verlagssystem betrieben, d. h. die Produktionsmittel (Webstühle und Hilfsgeräte) sind in der Regel Eigentum des Bandwebers und stehen in seinem Haus bzw. in einem besonderen Anbau (Shed). Er webt im Auftrag und Lohn eines Verlegers, der die Rohstoffe liefert und den Absatz der fer-tigen Waren übernimmt. Der Hausbandweber nimmt somit eine Sonderstellung zwischen selbständigem Unternehmer und un-selbstständigem Arbeitnehmer ein. Jacquard-Bandwebstuhl

 

Die Bandwebstühle werden regelmäßig in Betrieb gesetzt!